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KJC-FEO-Team in Niederwangen erneut erfolgreich

Radidol Jan Ullrich feuert in Ravensburg seine Kinder an

Das Radrennen in der Ravensburger Altstadt hat alleine durch seinen Streckenverlauf ein besonderes Flair. Deshalb kamen zur fünften Auflage des Nachwuchsrennens unter anderem auch Talente aus Bayern und sogar dem Erzgebirge nach Oberschwaben. Ein Überraschungsgast war der frühere Tour–de–France–Sieger Jan Ullrich, der seine beiden Söhne anfeuerte.

Ein Sohn von Jan Ullrich fährt aufs Podest

Der inzwischen 49–Jährige ist immer noch der einzige Deutsche, der die Tour de France gewinnen konnte. 1997 fuhr Ullrich im Gelben Trikot über die Champs Elysées. In Ravensburg wollte Ullrich am Sonntag eigentlich nicht im Mittelpunkt stehen. Er war nur gekommen, um seinen beiden Söhnen Benno und Toni zuzuschauen, die bei ihrer Mutter im Allgäu leben und für die Rad–Union Wangen starten. „Aber natürlich ist Jan Ullrich erkannt worden, er war dann bei der Siegerehrung auch mal kurz auf der Bühne“, sagt Daniel Gathof. Der Mountainbikeprofi aus Vogt hat mit Tobias Hübner vom KJC Ravensburg federführend die fünfte Auflage des Altstadtrennens organisiert.

Mit der Beteiligung in den Lizenzrennen der Klassen U11, U13, U15, U17 und U19 ist Gathof zufrieden gewesen. „Die Hitze hat uns sicher ein paar Fahrer gekostet“, meint der Vogter. „Aber wir hatten gute Teilnehmerfelder.“ Die Nachwuchsfahrerinnen und Nachwuchsfahrer kamen vor allem aus Ravensburg, Biberach, Wangen und Friedrichshafen, aber auch aus Bayern und sogar dem Erzgebirge. „Unser Rennen durch die Altstadt ist einfach etwas Besonderes“, meint Gathof stolz. „Wir fahren schließlich nicht irgendwo im Industriegebiet.“ Der 42–Jährige, der seit vielen Jahren im Profisport unterwegs ist, weiß, dass es im deutschen Radsport ein Nachwuchsproblem gibt. „Wenn es solche Highlights wie dieses Rennen durch die Altstadt gibt, dann bleiben manche vielleicht dabei“, glaubt Gathof.

Noch ein prominenter Name in der U15

In Ravensburg ging es wieder mitten durch die historische Altstadt. Start und Ziel waren in der Marktstraße, die Strecke führte über das Gänsbühl und die Kirchstraße wieder zur Marktstraße. „Gerade im Start– und Zielbereich war es eine tolle Stimmung, das war eine schöne Atmosphäre“, sagt Gathof.

Für die Radtalente ging es in den Lizenzrennen aber allen voran nicht um die Atmosphäre, sondern um gute Platzierungen. Benno Ullrich landete in der U13 hinter Emil Kreuchauf vom RSV Sonthofen und seinem Wangener Teamkollegen Simon Peters auf Rang drei, sein jüngerer Bruder Toni Ullrich wurde in der gleichen Altersklasse Sechster. Bei den U13–Juniorinnen feierte Lina Sophie Scheidler vom KJC FEO Ravensburg einen Heimsieg. In der U11 gewannen Leni Schiwek vom RSV Erzgebirge und Willi Kreuchauf vom RSV Sonthofen.

Einen prominenten Namen trägt der Sieger der U15: Timo Zabel vom RSC Biberach gewann vor seinem Teamkollegen Anton Eichner. Timo Zabel hat allerdings nichts mit dem früheren Weltklassesprinter Erik Zabel zu tun. „Lustig war es dennoch, dass wir zwei so prominente Namen in den Startlisten hatten“, meinte Gathof lächelnd. U15–Siegerin wurde Selina Witzig vom VC Diessenhofen vor Jana Imkenberg vom RSV Seerose Friedrichshafen.

Heimsiege der Ravensburger in der U17 und U19

Zwei weitere Heimsiege für den KJC gab es in der U17 und U19. Während Samuel Schulz im ältesten Jahrgang ganz knapp vor seinen Teamkollegen Valentin Stupperich und Lukas Walzer gewann — alle schafften 45 Runden –, setzte sich Pius Kühnle vom KJC in der U17 vor Joel Müller (RV Neuhausen) und Malcom Otto (KJC) durch.

Mit der Resonanz auf den Schüler–Radsporttag waren Gathof und Hübner nicht ganz zufrieden. Hier konnten Schulklassen möglichst viele Runden fahren, um Geld für die Klassenkasse zu bekommen. „Es waren nur vier Klassen aus drei Schulen dabei“, sagte Gathof. „Aber wir werden es beibehalten.“ Ein großes Lob gab es von Gathof noch für die zahlreichen Helfer sowie für die „super Zusammenarbeit mit der Stadt“. Und natürlich hat sich der Vogter Mountainbikeprofi auch über den überraschenden Besuch von Jan Ullrich gefreut.

Text: Thorsten Kern